Region Berlin-Brandenburg

Die modernen Biowissenschaften öffnen neue, faszinierende Möglichkeiten zum besseren Verständnis von Lebensprozessen, zur Therapie von Krankheiten, für die Diagnostik, für die Personalisierung der Medizin, für effiziente Produktionsprozesse und für umweltfreundliche Energieträger.

Diese Chancen ergänzen die bewährten Einsatzgebiete der „klassischen“ Biotechnologie im Bereich der Lebensmittelherstellung (z.B. Joghurt, Bier und Wein), der Produktion von Lebensmittelbestandteilen (Zitronensäure) oder Medikamenten (Antibiotika wie Penicillin). Produkte, die mit Hilfe der Biowissenschaften entwickelt und hergestellt werden, sind damit in immer größerem Umfang Bestandteil unseres täglichen Lebens. Dabei werden auch neue Fragen aufgeworfen, z.B. im Bereich der Stammzellforschung, des „Genome Editing“ oder der „grünen“ Biotechnologie.

Die Region Berlin-Brandenburg hat wie kaum eine andere die Potentiale, um Biotechnologien erfolgreich zu entwickeln: Eine starke Forschungslandschaft, in der kaum ein Aspekt der modernen und klassischen Biowissenschaften fehlt, sowie zahlreiche innovative Unternehmen mit wissenschaftlicher Ausrichtung.

Der Vorteil der Region Berlin-Brandenburg – ihre Vielfalt an Forschungseinrichtungen, Unternehmen, kreativen Wissenschaftlern und Technikern – bietet besondere Chancen durch Kooperationen und Synergien. Daher ist ein Schwerpunkt der Tätigkeit des bbb die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im Bereich der Biotechnologie und ihrer interdisziplinären wissenschaftlichen Grundlagen durch Vorträge, Veranstaltungen und Seminare.

Wir leisten damit auch Beiträge zum „Community Building“, d.h. Beiträge, damit sich die Akteure in der Region besser kennenlernen und einen Eindruck gewinnen mit welchen Methoden und speziellen Fähigkeiten die Kolleginnen und Kollegen in der Region arbeiten. Bei mehr als 240 Unternehmen, 24 Berliner und sieben Brandenburger Hochschulen und zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region ist dies eine wichtige Aufgabe.

Dazu dienen die verschiedenen Veranstaltungsreihen und Programme:

„Life Science vor Ort“, hier präsentieren wissenschaftliche Einrichtungen und wissenschaftlich orientierte Unternehmen ihre Arbeit am eigenen Standort und erlauben den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen, z.B. durch Laborführungen. Die Veranstaltungen werden – je nach Zeitpunkt und Ort – von rund 60 Teilnehmern besucht.

„Lunch and Learn“, dies sind kurze Weiterbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen. Diese Veranstaltungen werden zur besseren Integration in den Arbeitsalltag parallel zur Mittagspause an den großen Biotechnologiestandorten der Region durchgeführt.

„BioBilanz“ ist die jährliche Statusveranstaltung der BioRegion mit einem Rückblick auf das jeweils abgelaufene Jahr. Die BioBilanz wird seit 1998 immer am Jahresende gegen Ende November/Anfang Dezember gemeinsam mit dem Cluster Gesundheitswirtschaft – der Biotechnologieorganisation der Länder Berlin und Brandenburg – durchgeführt und hat in der Regel zwischen 100 und 250 Besucher.

Mit diesen Veranstaltungsreihen und Gremien trägt der bbb dazu bei, Wissenschaft, Forschung und Bildung zu fördern und dazu die Potentiale der Region effektiver zu nutzen, die Akteure intensiver miteinander zu vernetzen, das Wissen und die Kompetenz auf dem breitgefächerten Gebiet der Biowissenschaften und ihrer Anwendungen zu bündeln.

Die Bildung im Bereich der Biowissenschaften und ihrer Anwendungen ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit:

„Call a Scientist“ ist ein Programm, um zu einem breiteren öffentlichen Verständnis für die Biowissenschaften und ihre Anwendungen in unserer Region beizutragen. Wir sind überzeugt, dass Verständnis und Akzeptanz nur durch Information wachsen können und dadurch Menschen Berührungsängste verlieren. Öffentliche Akzeptanz ist letztlich die Grundlage unserer aller Arbeit – sie ist für Wissenschaft und Forschung ebenso grundlegend wie für die Anwendungen der Biowissenschaften im Alltag.

Der bbb widmet sich daher dem Ziel, Menschen aus der Bevölkerung mit Wissenschaftlern aus Forschungseinrichtungen und Unternehmern aus dem Bereich Biowissenschaften in Kontakt zu bringen.

Aktivitäten wie Lehrerfortbildungen, „Schülerbionnale“, „Call a Scientist“ und viele Veranstaltungen an Forschungsinstituten tragen bereits seit langem dazu bei.

Wir gehen aber einen Schritt weiter und ergänzen die o.g. Angebote, zu denen an unserer Arbeit interessierte Menschen von sich aus kommen, um ein aktiveres Zugehen auf unsere Mitbürger.

Wir schaffen die Möglichkeit, dass Schüler, Lehrer, Teilnehmer an Kursen der Volkshochschulen, die Urania, Mitarbeiter in Verwaltungen, Mitglieder von Vereinen etc. sich im Gespräch mit Biowissenschaftlern und Biotech-Unternehmen einen Eindruck von deren Arbeit verschaffen können. Dafür haben wir rund 100 freiwillige Mitstreiter aus Wissenschaft und Wirtschaft gewinnen können, die bereit sind, im Jahr ein bis zwei Vorträge vor Nicht-Fachleuten zu halten und ihre Arbeit vorzustellen.